|
|
ISDN (Integrated Services Digital Network) |
|
Der Standard-ISDN-Anschluss der Deutschen Telekom stellt dem Kunden zwei Leitungen ("B-Kanäle") mit jeweils 64 kbit/s Verbindungskapazität zur Verfügung. Bei einem Primärmultiplexanschluss können bis zu 30 Kanäle gleichzeitig genutzt werden.
Den Standard-ISDN-Anschluss der Deutschen Telekom gibt es in zwei Varianten: In erster Linie für Privatkunden gedacht ist der sogenannte "Mehrgeräteanschluss". In erster Linie für Firmenkunden gedacht ist der "Anlagenanschluss".
An einen Mehrgeräteanschluss kann der Kunde mehrere einzelne Geräte anschließen (z.B. Telefone, ISDN-Terminaladapter, auch ISDN-Anlagen). Diesem Anschluss können bis zu 10 Rufnummern zugeordnet werden (sog. "MSN" = multiple subscriber number. Der "Subscriber" = Abonnent ist hier der Anschlussinhaber). Diese Nummern sind praktisch frei im Nummernraum wählbar. In der Regel werden keine aufeinanderfolgenden Nummern zugewiesen.
An einen Anlagenanschluss kann der Kunde nur ein Gerät anschließen, nämlich eine Telefonanlage. Für einen Anlagenanschluss bekommt der Kunde einen durchwahlfähigen Nummernblock zugewiesen (beispielsweise -0 bis -20); die Zuordnung der Durchwahlen zu den einzelnen Anschlüssen übernimmt die Telefonanlage des Kunden.
Bei einem Analoganschluss ist die Telefonnummer der Leitung bindend zugewiesen. Wenn man telefoniert, kann kein weiteres ein- oder ausgehendes Gespräch geführt werden.
Bei einem IDSN-Anschluss hingegen sind die Telefonnummern den vorhandenen B-Kanälen frei zuzuordnen. Wird auf einer Nummer telefoniert, kann auf der gleichen oder einer anderen Nummer ein weiteres ein- oder ausgehendes Gespräch geführt werden. Das relativ selten benutzte Faxgerät kann somit seine eigene Nummer bekommen; einen Kanal belegt es aber nur dann, wenn tatsächlich ein- oder ausgehend gefaxt wird. Die meiste Zeit wird nicht gefaxt, dann stehen zwei B-Kanäle für Telefonate oder Datenverbindungen zur Verfügung.
Bei einem Mehrgeräteanschluss sind die Telefonnummern einem ISDN-Anschluss bindend zugewiesen: Der Kunde kann über eine bestimmte Nummer maximal zwei ein- oder ausgehende Gespräche führen. Beim dritten ein- oder ausgehenden Gespräch kommt "Besetzt", und zwar auch dann, wenn der Kunde einen weiteren, freien Mehrgeräteanschluss an seiner Anlage angeschlossen hat (Was technisch möglich ist).
Demgegenüber ist ein Anlagenanschluss skalierbar; werden weitere Leitungen dazugebucht (bis hin zum Primärmultiplexanschluss), können alle Kanäle für Gespräche auf der gleichen Nummer (oder auf verschiedenen Nummern) benutzt werden.
Ein ISDN-Anschluss hat einen weiteren, niedervolumigen Datenkanal, der hauptsächlich für Steuerzwecke verwendet wird (z.B. für die Signalisierung der Anrufernummer). Es gibt Spezialanwendungen, die über diesen Datenkanal Nutzdaten übertragen. Ein vollwertiger Gesprächskanal ist der D-Kanal aber nicht. Einer Großstadtlegende zufolge könne man angeblich "irgendwie" ein drittes Gespräch über einen Standard-ISDN-Anschluß führen. Das stimmt definitiv nicht.
|
|
Verwandte Themen |
|
|
| |
|